Ein Mann namens Ove

oveDer Mensch muss eine Funktion haben, findet Ove, die Hauptfigur dieses Romans aus Schweden. Und ein Mann namens Ove hat immer funktioniert, daran kann niemand rütteln.

Ove hat alles getan, was die Gesellschaft von ihm verlangte: Er hat gearbeitet, ist nie krank gewesen, hat geheiratet, die Hypothek abgetragen, Steuern bezahlt, seine Sache gut gemacht, ein ordentliches (schwedisches) Auto gekauft und nun erfährt er mit 59 den »Dank« der Gesellschaft, indem sein Arbeitsgeber ihn funktionslos macht und vor die Tür setzt.

Ove ist damit eigentlich am Ende, zumal seine geliebte Sonja, mit der er 40 lange Jahre liiert war, an Krebs verstorben ist und ihn einsam und allein zurückließ. Er sucht Wege, seiner Frau zu folgen, doch dies misslingt immer wieder, weil seine Nachbarn ihn derart nerven, dass er nicht mal in Ruhe aus dem Leben scheiden kann.

Dafür blättert aus der harten Maske des schrulligen Eigenbrötlers nach und nach ein durchaus liebenswerter Mann, der aufgrund zweier goldener Hände nahezu alles kann – von der Reparatur von Fahrrädern über das Entlüften von Heizungen bis hin zum fachgerechten Einparken von Fahrzeugen mit Hänger.

Frederik Backman hat ein wundervolles Porträt eines Kauzes geschaffen, den es wohl nicht nur in Schweden gibt. Durch geschickte Rückblenden erfährt der Leser viel über die Entwicklung seines Heldens und dessen Sichtweise der Welt, die immer wieder auf »die gute alte Zeit« zurückgreift, in der alles noch von Menschenhand gemacht und von Sachverstand geprägt war.

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Genre: Romane
Illustrated by Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main

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