Wer rezensiert E-Books?

Wer rezensiert eigentlich E-Books? – Was auf den ersten Blick wie ein soziologisches Werk über die Struktur von Rezensenten und ihrer Medien wirkt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als nützliches Kompendium von Blog-Adressen, die der Autor mittels eines Fragebogens zusammen getragen hat.

Sebastian Brück geht von der These aus, dass verlagsunabhängig auftretende Indie-Autoren in den traditionellen Medien selten über den Lokalteil hinauskommen und dort eher eine Nebenrolle spielen. Öffentliche Aufmerksamkeit und damit Leser könnten sie vor allem über Blogs erzielen, die sich mit den Werken von E-Bookern und diesen selbst beschäftigen. Dies hinge mit dem verbreiteten Vorurteil zusammen, »was auf eigene Faust und ohne Qualitätscheck durch einen Verlag veröffentlicht würde, könne nicht gut sein«.

Leider unterzieht der Autor diese These keiner weiteren Prüfung. Gerade im einzigen von ihm erwähnten Beispiel aus Deutschland, Jonas Winner, wäre er dann zu der Erkenntnis gekommen, dass der Kindle-Erfolgsautor des Jahres 2011 zwar anfangs Blogs wegen Rezensionen angeschrieben hat, dann aber bevorzugt auf traditionelle Medien setzte, wie er in Interviews ausführte. Sein enormer Erfolg fußte also (leider) nicht auf dem Support des Web 2.0, sondern auf SPIEGEL & Co.

Unabhängig davon stehen Literatur-Blogger den Self-Publishern grundsätzlich sicherlich offener gegenüber und bieten ihnen auch in viel stärkerem Maße ein Forum. Das hängt schon mit der identischen Web-Affinität und hohen Überschneidungsdichte der beiden Gruppen zusammen.

Um nun Blogs zu finden, die offen für Indie-Autoren sind und dabei auch deutlich machen, für welche Genres sie sich interessieren, ist das vorliegende Buch eine Fundgrube mit Adressen und konkreten Ansprechpartnern.

Dabei weist Brück darauf hin, dass ein Buch unbedingt auch „rezensionsreif“ sein sollte – also gut geschrieben, lektoriert und rechtschreibfehlerfrei. »Mit zahlreichen Fehlern gespickte Manuskripte« schaden »nicht nur dem persönlichen Ruf eines Schreibers, sondern auch dem Image von Indie-Autoren allgemein«. Einige der für den Wegweiser angesprochenen Blogs hätten ihre Teilnahme abgesagt, weil sie wiederholt schlechte Erfahrungen mit Selbstverlegern gemacht haben.

Wer diese Hürde nimmt und auch mit einer Absage oder negativen Kritik leben kann, ohne aus dem virtuellen Fenster zu springen, der findet auf die Frage, wer E-Books rezensiert, konkrete Antworten in Form von Adressen und Ansprechpartnern.


Genre: Ratgeber
Illustrated by Kindle Edition