Die Stillen müsst ihr fürchten – Tatort Köln

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Ein psychopathischer Killer vergewaltigt und ermordet junge Frauen in Köln auf brutale Weise. Nach dem Mord stellt er Bilder der toten Frauen in die Facebook-Profile der Toten. Die Kripo Köln um Lasse Brandt ermittelt auf Hochtouren, da der Mörder bereits seine nächste Tat angekündigt hat. Zu allem Überfluss bekommt Brandt einen neuen, unerfahrenen Partner an seine Seite gestellt. Kann die Kripo Köln den Täter schnappen, bevor die nächste junge Frau ihm zum Opfer fällt oder wird Brandt selbst zur Zielscheibe des Psychopathen?

Nach zwei Frauenleichen, deren Fotos im social media auftauchen und die Kölner in einen Zustand der Schockstarre versetzen, scheint es für Kommissar Lasse Brandt und seinen neuen  Kollegen, als sei der Täter immer einen Schritt voraus. Der Täter jedoch lässt den Leser an seiner kranken Handlungsweise teilhaben und führt die Polizei weiterhin an der Nase herum. Fieberhaft versucht das Team der Ermittler eine Gemeinsamkeit herzustellen zwischen den Opfern. Bis dies gelingt, landet die Polizei immer wieder in Sackgassen. Selbst als Brandt dem Täter gegenüber steht, gelingt es ihm nicht, ihn zu verhaften.

Der Klappentext klang wie ein beliebiger Krimi, erschien typisch: ein Psychopath, junge Frauen, die ermordet werden und ein Bulle, der irgendwie nicht genug Abstand hat. So weit schon einige Male geschrieben und nicht wirklich spektakulär. Weit gefehlt. Je weiter man eindringt in die Psyche des Mörders, umso größer wird die Spannung. Salim Güler versteht es, den Leser ins tiefste Innere des Mörders zu führen. Am liebsten möchte man der Polizei zurufen, was der Psychopath als nächstes plant. Tatsächlich tappt der Leser im Dunkeln, um wen es sich handelt. Dies offenbart sich erst zum Ende. Der Spannungsbogen wird von der ersten bis zur letzten Seite gehalten, auch weil die agierenden Figuren sehr gut charakterisiert sind. Man hat das Gefühl, jeden einzelnen zu kennen und fiebert deshalb mit. Der Täter ist ein zutiefst krankhafter und brutaler Mensch, den man im Verlauf der Geschichte am liebsten selbst massakrieren möchte. Der Autor erweckt im Leser gleichsam dunkle Seiten zum Leben, die ihn selbst erschrecken.  Andererseits möchte man dem Täter zustimmen, wenn er über die Dummheit seiner Opfer philosophiert. Bis zum Ende habe ich versucht, Abstand vom Täter und allen beteiligten Personen zu bekommen. Es ist mir nicht gelungen. Kein Krimi der üblichen Sorte sondern außergewöhnlich und überaus bestürzend.

Großartig.


Genre: Kriminalromane
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